Oper to go
MICHAEL PORTER im Musikunterricht der E2:
Durch die Corona-Pandemie können viele Menschen ihren Beruf nicht mehr ausüben. Zu ihnen gehört auch Michael Porter, ein US-amerikanischer Opernsänger, der uns (den Musik-Kurs von Herrn Mohr aus der E2) am Donnerstag, den 29.04. besuchte. Da er zurzeit nicht auf der Bühne singen kann, war es ihm ein Anliegen, Kindern und Jugendlichen seinen Beruf näherzubringen. So lernten wir nicht nur viel über seinen Alltag als Sänger im Tenor, sondern auch über seinen Weg und seine Erfahrungen, die er bisher gemacht hat.
Michael Porter wollte eigentlich immer Gesangslehrer werden. Erst mit 21 entschied er sich, an einer amerikanischen Universität 6 Jahre „Vocal Performance“ zu studieren und sein Bachelor zu machen. Er hatte zuvor mit 15 Jahren angefangen, Gesangsunterricht zu nehmen. Später ging er nach Deutschland, um dort beispielweise an der Oper Frankfurt zu singen.
Er erzählte uns, dass er schon immer wusste, er würde nach Deutschland ziehen, wenn er Opernsänger werden würde, weil Deutschland zusammen mit Österreich eines der besten Länder für klassische Musik ist. Das liegt vor allem daran, dass man den Beruf eines Opernsängers in der USA oft mit dem eines Musicaldarstellers verwechselt und in Deutschland der Beruf des Opernsängers als solcher respektiert wird.
Neben seinem Werdegang beschrieb Michael Porter auch den Alltag eines Sängers: Er erzählte uns zum Beispiel, dass er in der Corona Zeit so gut wie jeden Tag 1 bis 2 Stunden übt, um die Stimme fit zu halten, auch wenn er gerade nicht auftreten darf. In normalen Zeiten, so berichtete er uns, gäbe es zwei verschiedene Varianten seines Alltags: Wenn er wenige Tage vor einem Auftritt steht, hat er natürlich viele Proben und macht eigentlich am Tag nicht viele andere Sachen. Wenn er sich aber auf eine Stimme vorbereitet, besteht sein Alltag eher daraus, sich die Noten anzuschauen und sich seine Stimme, also das, was er auf der Bühne singen wird, einzuprägen. Generell hat er ungefähr 2 Wochen sich für eine Oper vorzubereiten, die wiederholt bzw. wiederaufgeführt wird. Für eine Premiere hat er jedoch 6 Wochen Zeit. In einer Spielzeit führt Michael Porter meistens ungefähr zwischen 4 und 6 verschiedene Opern auf.
Natürlich hat es uns auch sehr interessiert, ob er denn noch andere Musik hört bzw. singt. Dies beantwortete er mit einem ganz eindeutigen Ja: Er erzählte uns, dass er Zuhause zwar auch oft Arien singe, um seine Stimme zu checken und zu überprüfen, ob alles okay ist, er es aber auch liebt Pop und Classic Rock, also zum Beispiel die „Rolling Stones“ oder auch die „Beatles“ zu hören, weil er mit dieser Musik aufgewachsen ist.
Als wir nach einem kurzen Exkurs bezüglich der Unterschiede zwischen Opernmusik und Popmusik wieder zur Oper zurückkehrten, erzählte er uns, dass er schon Opern auf Italienisch, auf Deutsch, auf Englisch und auf Französisch gesungen hat. Er hatte zwar ein Semester in jeder Sprache im Studium, trotzdem übersetzt er sich oft die Texte, damit er auch wirklich jedes Gefühl auf der Bühne präsentieren kann. Ein anderer Teil des Studiums war auch eine kurze Schauspielausbildung, damit jeder Opernsänger auch richtig lernt, wie er sich auf der Bühne präsentieren sollte.
Inmitten der ganzen Fragen, die die Moderatoren des Kurses stellten, machten wir eine kleine Einsingübung, die Michael Porter für sich auch immer macht, und zwar das „Lippenflattern“, das ihm immer hilft, die Lippen für das Singen zu lockern.
Am Ende des Interviews befragten wir ihn schließlich noch zu seinen Zielen. Er erzählte uns, dass er schon immer Ziele hatte. Doch er hatte das Glück, dass er diese Ziele immer früher erreichte, als er dachte. Beispielsweise konnte er früher als gedacht nach Deutschland ziehen, seine Karriere beginnen oder auch die Hauptpartien von Mozart singen. Aus diesem Grund hat er kein ganz konkretes Ziel in seiner Karriere mehr, aber trotzdem zwei sehr wichtige Ziele im Leben. Das erste Ziel ist es, sich ständig stimmlich weiterzuentwickeln. Das passiert, so sagte er, manchmal automatisch, denn die männliche Stimme ändert sich dreimal im Leben, was für einen Opernsänger auch nicht immer besonders einfach sei. Sein zweites Ziel bestehe daraus, immer für seine Familie da zu sein, was uns natürlich alle sehr gerührt hat.
Insgesamt fand ich - und da denke ich, kann ich im Namen des ganzen Kurses sprechen - Michael Porter wirklich sehr sympathisch. Man merkte ihm an, dass er große Freude daran hatte, unsere Fragen zu beantworten und von seinem Weg bis zu der Karriere und zu dem Erfolg zu erzählen, den er jetzt hat. Er war immer sehr offen und ehrlich und das ist, denke ich, uns allen sehr in Erinnerung geblieben und hat uns sehr gefreut.
Insgesamt war es also ein sehr gelungener und vor allem schöner Besuch!
(Emilia Lanzeni, E2)
----
JUANITA LASCARRO im Musikunterricht der 7d:
Am 3.5.2021 besuchte uns, die Klasse 7d, die kolumbianische Opernsängerin Juanita Lascarro.
Juanita ist in Bogota, Kolumbien als Tochter einer Opernsängerin geboren. Sie lebte bis zum achten Lebensjahr in der Schweiz, zog dann in die USA, und verbrachte die letzten zwei Jahre ihres Biologiestudiums wieder in Kolumbien. In diesen zwei Jahren, erzählte sie, realisierte sie, dass sie das Singen zum Beruf machen wollte, genauso wie ihre Mutter. Deshalb brach sie das Biologiestudium ab und zog nach Köln, um dort ein Musikstudium zu absolvieren. Zwischendurch zeigte sie uns ein Paar Stimmübungen, die wir –wenn wir wollten, mitmachen konnten.
Besonders interessant war es, als sie von Ihrem Leben neben dem als Opernsängerin erzählte. So treibt Juanita sehr gerne Sport, wie zum Beispiel Tennis oder Fitness. Sie erzählte uns auch, dass sie Kunst und Literatur sehr spannend findet. So geht sie oft ins Museum und ist auch in einem Literatur-Club.
Juanita berichtete aber auch von ihrem Beruf. Sie sagte, dass sie vor den Aufführungen ein bestimmtes Ritual habe, nämlich sich vor dem Tag der Aufführung sich nur auf das Programm zu konzentrieren und Tee zu trinken. Sie erklärte uns, dass Konzentration, Fokussierung und Ruhe sehr wichtig für einen erfolgreichen Auftritt sei. Außerdem verriet sie uns auch, dass sie einmal bei einem Konzert während der Fußball WM in Deutschland abgelenkt war und deswegen fast eine Seite übersprang.
Leider ging die Zeit mit Juanita sehr schnell vorbei, sodass wir nicht alle unsere Fragen stellen konnten, aber uns bleibt dieser schöne Tag in guter Erinnerung. Auf jeden Fall würden wir Juanita gerne bei einem richtigen Konzert sehen.
(Antonia Lanzeni, 7d)